50 Jahr Jubiläum von Bowers & Wilkins

2016 ist Bowers & Wilkins 50 Jahre alt. Im Rahmen der Feierlichkeiten dieser fünf Jahrzehnte in der Welt des High-End Audio veröffentlichen wir eine Reihe von Artikeln, welche unserer Geschichte, unseren Mitarbeitern, unserer Technologien und unseren Produkten nachgehen. In diesem Artikel schauen wir uns die Geschichte der Fertigung bei Bowers & Wilkins an und wie sich diese in den letzten fünf Jahrzehnten ausgeweitet hat, während wir die Qualität der Produkte, die wir herstellen, immer weiter erhöht haben.

Video: Bevor wir uns in den nächsten Abschnitten mit dem Wachstum der Produktion befassen hier zuerst eine Revue von Bowers & Wilkins Produkten der letzten 50 Jahren.

Die Bowers & Wilkins Geschichte kann über viele verschiedene Wege aufgezeigt werden: Produkte, Menschen oder Technologien. Aber in vielerlei Hinsicht sind es die Entwicklungen im Fertigungsbereich, die unser Wachstum und die Welt in der wir uns bewegen, eindrücklich zusammenfassen.

Was mit ein paar Freunden begann, die in einem Raum hinter dem originalen Bowers & Wilkins Laden handelsübliche Lautsprecherchassis in ein Holzgehäuse montierten, entwickelte sich in 50 Jahren zu einem hochmodernen Produktionsbetrieb.

Und nach kurzer Zeit war der Platz zu klein

Seit 1966 gibt es in West Sussex Bowers & Wilkins Produktionsstätten. Die erste Fertigungsstätte befand sich hinter dem ursprünglichen Laden, in der Nähe von Lancing, dem heutigen Besucherzentrum der B&W Group Ltd. Später dann erfolgte die Expansion ins daneben liegende Industriegebiet von Silverdale, der Ort der schnellen Expansion in den 1990er Jahren.

1989 befanden sich am Standort Silverdale vier Bowers & Wilkins Betriebe, die bis Ende des nächsten Jahrzehnts auf zehn anwuchsen. Diese wurden dann letztendlich in eine einzige grosse Produktionsstätte überführt.

Doch auch diese Kapazitätserweiterung reichte nicht aus, um den steigenden Anforderungen gerecht zu werden. Mitte der 90er Jahre wurden bereits neue Umzugspläne geschmiedet. Nach zweijähriger intensiver Arbeit, in der unter anderem 1‘000 Pylonen für das Fundament in ein Brachfeld gerammt wurden, fand die bisher größte Expansion in Bowers & Wilkins-Geschichte statt. Kurz vor Weihnachten 2001 wurde die gesamte Produktionsstätte ein paar hundert Meter ins neu errichtete Dale Road-Werk verlegt, das bis heute das Zentrum der Bowers & Wilkins Fertigung ist.

Aber auch dieser neue Standort war über die Zeit nicht groß genug, um die gesamte Produktion zu bewältigen. Und das obwohl die Lautsprecher Serien 300 und 600 bereits seit zehn Jahren im nordenglischen Bowers & Wilkins Werk in Bradford, Yorkshire endmontiert wurden. Zwischen 1996 und 2006 wurden in Bradford zwei Millionen Lautsprecher hergestellt, mit Antriebseinheiten, die aber nach wie vor im Bowers & Wilkins Werk an der Dale Road in Worthing hergestellt wurden.

Im Jahr 2006 hat B&W eine eigene Fertigung in Zhuhai, China, aufgebaut mit dem Ziel, die Fertigung weiter zu konsolidieren und zu kontrollieren. Um Kontinuität und Spiegelung des britischen Produktionsethos sicherzustellen, wurde der Transfer von Bill Smith betreut, dem Leiter des Bradforder Werks, zusammen mit Andy Board, einem der Manager des Hauptwerks in Worthing. In den zehn Jahren Betriebszeit hat das Zhuhai-Werk rund zwei Millionen Produkte produziert. Und erst kürzlich wurde in Zuhai ein erneuter Umzug in eine neue, hellere und grössere Produktionsstätte abgeschlossen.

800 Series Diamond

In der Dale-Road Fabrik werden jetzt alle Flaggship-Produkte hergestellt einschliesslich Nautilus und CT800. Auch hochwertige, komplexe Lautsprecherchassis werden immer noch in Worthing hergestellt und in Zuhai endmontiert. Worthing ist aber in erster Linie die Heimat der neuen 800 Series Diamond. Die Anforderungen an den Standort und das Personal, die an der Herstellung dieser einmaligen Lautsprecher beteiligt sind, haben zu einer Reihe von Erweiterungen geführt. Während die Standortfläche beibehalten wurde, konnte man die Produktionsfläche 2014 durch neue Etagen und andere platzsparende Massnahmen vergrössern. Dadurch konnte man den neuen Anforderungen gerecht werden und die Effizienz bei der Gehäuseherstellung – inklusive dem Polieren und Lackieren – steigern, was zu höherer Lieferbereitschaft führt.

Auch die Qualifikation der Mitarbeiter wurde gefördert. Sie mussten die neuen Verfahren von Grund auf erlernen um die höheren Anforderungen in puncto Leistung, Passform und Gehäusefinish zu erfüllen. Bowers & Wilkins hat den Anspruch die bestmöglichen Lautsprecher herzustellen. Die Liebe zum Detail in der neuen 800-Serie-Diamond erreicht ein neues Top-Niveau.

Bild: Dale Road Werk in Worthing, ca 2012.

Die Konstanten

Ja, es hat in den letzten 50 Jahren viele Veränderungen gegeben, aber eines bleibt konstant: der Wunsch, das Allerbeste zu produzieren, nichts unversucht zu lassen, um besser zu werden. Dieser Passion ist das Produktionsteam und das Entwicklungsteam in Steyining – dem Bowers & Wilkins Think-Tank – gleichermassen verpflichtet. Sie arbeiten mit Weltklasse-Industriedesignern zusammen, um Produkte herzustellen, die so gut aussehen, wie sie klingen.

Bild oben: Steyning: hier findet die Grundlagen und Produktentwicklung statt. John Bowers hat diese Abteilung bewusst einige Meilen weg von der Fertigung platziert. Die Ingenieure sollten ihre Kreativität ungestört vom Produktionsalltag entfalten können.

„Wir haben immer mehr qualitätskritische Elemente aufgenommen. Wir haben hier die Gehäuseherstellung übernommen, wir machen den Oberflächenfinish im eigenen Haus und wir haben die Produktion von Lautsprecher-Chassis ausgebaut. Im Laufe der Jahre haben wir diese Prozesse, die stärker von der Qualität abhängig sind, in Worthing zentralisiert.“

Und das gleiche gilt für den Zuhai-Betrieb, wo die britischen Qualitätskontrollstandards der 800 Series Diamond Massstab für die Herstellung der 600- und CM-Serien sind. Andy Board betont: „Mein Management Team und ich sorgen dafür, dass wir es ernst meinen, die 685 S2 welche wir hier produzieren, ist dasselbe wie wenn wir diese in der Fabrik in England gefertigt hätten. Es gelten die gleichen Kriterien wie bei einem Produkt der 800 Serie: „Gut genug“ ist einfach nicht gut genug, egal wie viel das Produkt kostet oder wo es hergestellt wird.“